Witcher Vault E3 Preview und Interview mit Tomasz Gop
The Witcher Vault, eines der Spielenetzwerkenseiten von IGN kam auf der E3 am 18. Juni 2010 in Los Angeles ebenfalls in den Genuss einer CD Projekt RED Präsentation zu "The Witcher 2: Assassins of Kings" und einem Interview mit Tomasz Gop, Produktionsleiter des Nachfolgers von "The Witcher".
Preview
Wie bereits in anderen Präsentationen wurden die beiden Redakteure Peter "NextWeek" Eykemans und Prochor "Propheet" Aniszczuk zu einem Waldspaziergang eingeladen. Schwieriges Gelände, in dem Einheiten der Scoia'tael umherstreifen und unerwünschte Reisende aufspüren. Geralt, Triss und Vernon werden vom Elfen Iorweth und seinen Männern gestellt. Obwohl der Kampf in "The Witcher 2" verfeinert und variantenreicher sein wird, haben die CDPR Entwickler beim Nachfolger an die RPG Fans gedacht, bei denen Kampf eine zweitrangige Rolle spielt. Der Spieler kann gewaltige Auseinandersetzung auf einem Minimum halten und Konflikte durch Dialoge und Vereinbarungen mit den Kontrahenten lösen, um dem Hauptplot zu folgen. Zu verdiendende Erfahrungspunkte werden dadurch nicht geschmälert.
Äußerst eindrucksvoll sind die wunderschönen Grafiken, die die vielen Details des Waldes realistisch zur Wirkung kommen lassen. Dieser einprägsame Eindruck wird nicht unsensibel unterbrochen, wenn Geralt eine neue Umgebung betritt, zum Beispiel als er und seine Gefährten das Tor zum Dorf Flotsam öffnen und eine neue Szene beginnt. Lange Ladezeiten beim Betreten von neuen Gebieten gehören nun endgültig der Vergangenheit an.
Hier wird Geralt erneut mit einem Konflikt konfrontiert. Es findet gerade eine Hinrichtung statt. Unter den Verurteilten befinden sich zwei seiner langjährigen Freunde: Zoltan Chivay und Rittersporn. Der Mob auf dem Marktplatz kann es kaum erwarten, die Gesetzlosen am Galgen baumeln zu sehen. Geralt hat nun die Wahl, gewaltsam seine beiden Gefährten zu befreien oder er versucht, die Leute auf dem Marktplatz gegen die Scharfrichter aufzubringen – was ihm bei dieser Option gelingt. Die Menge löst sich auf und Geralt kann die Köpfe von Zoltan und Rittersporn aus den Schlingen holen. Mit diesem Lösungsweg betritt ein neuer Charakter die Szenerie: Bernard, der Dorfvorsteher. Ihm gegenüber muss Geralt sein Vorgehen rechtfertigen, bzw. davon überzeugen, dass seine beiden Freunde unschuldig sind. Tomasz Gop beschreibt diese neue Art der Entscheidungswege als mehr formbare Ereignisse – oder Intrumente, die die Gamestory unterschiedlich entwickeln lässt. Eine Methode, "Tentadrake", das Bossmonster aus dem ersten Akt zu besiegen, ergibt sich aus einer Nebenquest, die Geralt über eine solche Dialogoption erhalten hat. Die magischen Fallen, mit denen er die Tentakel zu Boden zwingen kann, sind eine Belohnung aus der Quest – wie Tomasz Gop im Interview erläutert.
Interview
Dem Interview ist anzumerken, dass die Fragen von Witcher-Fans kommen und inhaltlich direkter sind. Tomasz Gop ließ sich aber nicht aufs Glatteis führen und blockte brisante inhaltsbezogene Antworten ab wegen zu hoher Spoilergefahr.
Obwohl nicht vieles offen ist in "The Witcher 2", werden Vergleiche zur "Mass Effect" Trilogie gezogen in Bezug auf Dialoge, Cutscenes, Moral und der Story-Tiefe. Hinsichtlich der zu treffenden Entscheidungen besteht z.B. der Unterschied nicht unbedingt in den moralischen Auswirkungen, sondern in der Heransgehensweise an ein Problem, wie es beispielsweise auf dem Marktplatz in Flotsam der Fall ist.
Moral spielt in "Assassins of Kings" dennoch wieder eine große Rolle, vor allem gegenüber anderen Charakteren. Liebesbeziehungen haben mehr Tiefe und das oberflächliche Niveau eines Sammelkartenspiels gibt es nicht mehr. Sicherlich ist es moralisch verwerflich, wenn Geralt eine Frau liebt, es aber mit der sexuellen Treue nicht so genau nimmt. Er hat weiterhin genug Gelegenheiten für den einen oder anderen Seitensprung. Letztendlich liegt es am Spieler, ob er Geralt das Vergnügen gönnt.
Zoltan, Triss und Merigold sind Charaktere, die mit Sicherheit in "The Witcher 2" mit dabei sein werden. Charaktere, die es auch in der Geralt-Saga gibt. Ein Spoiler-Thema, bei dem Gop lediglich einräumt, dass es mehr Ungeheuer als in "The Witcher 1" geben wird. Das Spiel orientiert sich außerdem in vielerlei Hinsicht näher an der Romanvorlage ohne Ereignisse zu adaptieren. Aber es werden Charaktere und Gegenden dabei sein, die aus den Romanen stammen. Ebenso gibt es Bezüge zu den Handlungen und weitere Berührungspunkte.
Bei den Orten können wir bereits davon ausgehen, dass Geralt Temerien, Aedirn, Kaedwen und Dol Blathanna – das Reich der Elfen bereisen wird. Bei letzterem, dem Tal der Blumen, haben sich die Grafiker bis zum äußersten verausgabt.
Charakterentwicklung ist ebenfalls ein Spoilerthema, aber… wir können davon ausgehen, dass Geralt in "The Witcher 2" seine Erinnerungen noch nicht komplett zurück erlangt hat – in Bezug auf Ungeheuer-, Alchemie-, Kräuter und Waffenkunde. Beutegegenstände sind nicht nur besser, ihnen kann Geralt auch mehr Wissen entnehmen. Wissen, um sich weiterzuentwickeln und Wissen, das er benötigt, um Ungeheuer zu besiegen. An dieser Stelle gibt Gop nochmals einen Wink auf das Ökosystem der Monsterbrut, das Geralt kennen sollte, um die Kreaturen zu töten.
Wissen ist Macht könnte auch wortwörtlich für Waffenkunde gelten, wenn wir an das neue Crafting-Feature denken. Viele Gegenstände kann Geralt selber aufbessern, dass er mächtig mehr Rumms im Kampf aus, aber auch defensive Eigenschaft verstärkt. Tomasz Gop empfiehlt, sich diesem Feature intensiv zu widmen.
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