Am achten November war der Regisseur der geplanten Hexer-Verfilmung, Tomasz Baginski, zu Gast in der polnischen Fernsehsendung „Dzienń dobry TVN“. Trotz des anfänglichen Versprechens, nicht mehr neue Informationen preiszugeben, als in der zuvor veröffentlichten Pressemitteilung standen, hat man einiges erfahren: Was für ein Budget der Film hat, wo er gedreht werden wird sowie einige Hinweise zu dem Hauptdarsteller.
Die Produktion wird auf den ersten beiden Kurzgeschichten – Der Hexer und Das kleinere Übel – basieren. Laut Baginski sei die Produktion schon sehr weit fortgeschritten und der wichtigste Abschnitt nach fast vier Jahren Arbeit beendet. Nach der Idee zur Realisierung des Filmes wären einige rechtliche Angelegenheiten zu klären gewesen; auch wollte man erst die eigene Vision des Filmes vervollständigen.
Die Suche nach einem starken Partner im Ausland, der die gewünschte Vison gewährleisten könne, sei dieses Jahr erfolgreich gewesen: Die Sean Daniel Company, die auch beim „Grabmal des Drachenkaisers“ mitgewirkt hatte, soll der polnischen Produktion den angestrebten Platz in der „ersten Liga“ sichern. An dieser Stelle entstand eine Frage zum Ehrgeiz der Macher: Wird man den Film mit der „Herr der Ringe“-Trilogie vergleichen können? Baginskis Antwort darauf war, dass zwischen den Werken von Sapkowski und Tolkien signifikante Unterschiede bestehen würden und man solche Vergleiche nicht ziehen solle. „Ob Wiedzmin ein Film vom Typ „Herr der Ringe“ ist? – meiner Meinung nach nein. Wir planen den Film kleiner, aber wirklich auf internationaler Ebene, auf Hollywood-Größe.“ So wird laut Baginski die Hexer-Verfilmung eines der größten Unternehmen dieser Art in Polen.
20 bis 30 Millionen US-Dollar seinen geplant: Das klinge ein bisschen abstrakt, sei aber nicht unrealistisch. Für polnische Verhältnisse unvorstellbar – verglichen mit Hollywood-Maßstäben nicht schockierend. Baginski ist der Meinung, dass die Höhe des Budgets für erstklassige Produktionen auf internationaler Ebene genügt. Die Summe sei „solide für den Film, den wir zu realisieren planen: Die Verfilmung einiger der ersten Geschichten Sapkowskis“.
„Die Geschichten sind geschlossen; wir werden den Film zwar mit ein wenig mehr Dynamik machen, aber wir bemühen uns, den Geist des Buches zu bewahren. Für mich waren die Geschichten immer die Basis dafür, was Geralt ausmacht, für das, was die Hauptfigur in allen folgenden Büchern darstellt.“
Baginski beabsichtigt, einen Film zu realisieren, der sich vor allem auf den Hauptcharakter konzentrieren soll. Er meint, dass es eine gute Idee für den ersten Film sei, an dieser Stelle anzusetzen und sich stark auf „den Hauptcharakter zu fokussieren“. Das Drehbuch sei bereits fertig, obwohl es noch den letzten Schliff benötige: „Im Moment gehen wir erneut eine weitere Runde von Änderungen durch.“ - Änderungen, die aufgrund von Produzenten und dem eigenen Interesse vorgenommen werden müssen. „Man muss unter anderem überprüfen, wie die Szenen in einem bestimmten Kontext zur Geltung kommen.“ Die Autorin des Drehbuchs, Thania St. John, arbeitete bisher vor allem bei TV-Serien, unter anderem bei „Grimm“, „Drop Dead Diva“ und der Science-Fiction-Fernsehserie „Roswell“ mit.
Wer wird aber nun die Hauptrolle übernehmen? Dazu gibt es noch keine Antwort von Baginski, aber einige Hinweise. Baginski verriet: „Wir wissen schon, bei wem wir anfragen werden.“
Sicher ist jedoch, dass Geralt von einem englischsprachigem Schauspieler gespielt werden wird.
„Wir haben das Glück, dass die Mehrheit der im Moment beliebtesten und besten Schauspieler, die in Hollywood-Filmen mitwirken, in Großbritannien wohnen – also nicht allzu weit weg“, so Baginski.
Auf die Frage, wo die Aufnahmen für den Film entstehen sollten, betonte der Regisseur, dass enormer Druck ausgeübt werde, den Film in Polen zu drehen – an schönen Ortschaften fehle es dort nicht. Baginski habe schon einige Orte in Polen besucht, möchte aber nicht nur Polen berücksichtigen: Die Aufnahmen sollen auch in anderen Ländern Osteuropas entstehen: unter anderem in der Ukraine oder in Weißrussland.
Der Erscheinungstermin für die Hexer-Verfilmung ist noch nicht bekannt, für die Premiere sei allerdings das Jahr 2017 vorgesehen.