Zum Thema, ob die Bücher von Sapkowski Handlungsanweisung für das Spiel sind

Da die Geschehnisse von den 3 Witcherteilen nach denen in den Büchern liegen, ist hier das sich Berufen auf das Verhalten von Geralt in den Büchern relativ fragwürdig, weil niemand die weitere Entwicklung von Geralt kennt und dies nur bei zwielichtigen Entscheidungen (Geralt wird letztlich vom Spieler gesteuert), ev. beim Eintauchen in das Spiel, der eigenen Gewissensberuhigung dient, weshalb ich auch die Handlung der Bücher im Spiel abändern würde, wenn die Handlung zeitlich vorverlegt wäre, denn ich denke das Sapkowski seine Bücher nicht als Handlungsanweisung sieht, sondern, wenn er diese nicht nur als Unterhaltungsliteratur sieht, auch als Denkanstösse mit dann auch in der Realität weiterbringendem Verhalten der Leserschaft, bezüglich auf seine in den Büchern vorhandenen Gesellschaftskritiken.
Was Entscheidungen im zwischenmenschlichen Bereich bei Geralt betrifft, werden das Spiel viele Rollenspiel-Freaks wohl dahingehend spielen, dass sie möglichst alle Variationen in vielen Durchgängen durchspielen werden und das Spiel nur als Spiel sehen. Andere werden die Figur Geralts eher nur in der ihnen genehmen Weltanschauung spielen wollen, wobei ich allerdings in dem Spiel jede Menge Konfliktpotential sehe. Einmal, weil keine Weltanschauung konsequent zu spielen geht und zum Zweiten auch nicht in Bezug zu den Büchern von Sapkowski, da die Welt am Ende dieser Trilogie nicht mehr die Welt der Bücher von Sapkowski ist. Weder politisch noch was die Figuren betrifft: Entweder es stirbt Radovic und Nilfgaard beherrscht den Norden bis auf wenige Ausnahmen, oder es stirbt Emhyr und ein Radovic kontrolliert mindestens den Norden in einem Einheitsstaat so lange er lebt und was sein Nachfolger macht ist dann auch offen, oder beide Herrscher gibt es nicht mehr und das bürgerl. Novigrad dominiert mittels Djikstra die Bühne.
Bei den zentralen Figuren ist Ciri erwachsen geworden und Geralt, der aus der Not heraus zu einem Aufenthalt auf der Malus-Insel mit Yennefer gezwungen war und durch eine fatale Momentsituation mit Yennefer dauerhaft verknüpft wurde, gibt es am Ende der Story die Möglichkeit der Auflösung der Zwangsverknüpfung, so dass bei Geralt der Zustand vor dem „letzten Wunsch“ wiederhergestellt ist. Und auch, wenn man sich für die weitere enge Verknüpfung mit Yennefer entscheiden sollte, sind nun beide nicht mehr auf die Malus-Insel entrückt, sondern den veränderten Verhältnissen ausgesetzt.