PREVIEW: The Witcher 2: Assassins of Kings


Das Inventar sieht... nunja... aufgeräumt aus und macht einen etwas konsoligen Eindruck. Mit einem Gamepad sicher auch gut durchzuschalten.
Inventar, Charakterübersicht etc. präsentieren sich übersichtlich und eher einfach gehalten. Den herrlich psychodelisch verschnörkelten Hintergrund des Vorgängerspiels sucht man hier allerdings vergebens. Dafür sind die Inventarsymbole nicht mehr so mikroskopisch klein geraten wie im Vorgänger. Im Inventar lässt sich Geralt mit Wams, Handschuhen, Hosen und Stiefeln ausrüsten. Gegenstandsbewertungen wie „Gewöhnlich“, „Magisch“ oder „Episch“ kategorisieren die Teile nach Wert. Im Laufe des Spiels soll es jede Menge davon geben. Individuelle Eigenschaften wie „Schutz vor Bluten“ oder „Rüstung +1“ bieten Verbesserungen. Hinzu kommen Waffenkategorien wie Stahlschwert, Silberschwert und Wurfwaffen. Auch andere Waffentypen wie Keulen, Kurzschwerter, Bettpfosten oder Hellebarden sind möglich. Im Inventar kann man zwischen dem gerade angelegten Stück und einem beliebigen aus dem Inventar vergleichen. Das Inventar selbst ist nach Untergruppen sortiert, die sich einzeln aufrufen lassen: Waffen, Fernkampfwaffen, Rüstung, Alchemiezutaten, Rezepte und Bücher, Fallen, Bomben, Rezepte, Handwerkszutaten, Tränke, Mutagene, Questgegenstände, Trophäen etc.

Die eigenen Fähigkeiten verbessert man in einem Fähigkeitenbaum mit vier Zweigen: Training, Magie, Schwertkampf und Alchemie. Während letzteres natürlich unter anderem die Tränkebrau-Fähigkeiten von Geralt verbessert, ist Schwertkampf ganz klar für die Skills, die sich mit der Wirkungsverbesserung beim Schwertgefuchtel beschäftigen. Mehr schaden austeilen, mehr Kampfbewegungen, weniger Schaden einstecken. Magie erhöht die Wirksamkeit der Hexerzeichen. Und Training ist für die übriggebliebenen Fähigkeiten. Hier kann man zum Beispiel den Umgang mit Wurfmessern oder den Skill erlernen, der Geralt Pfeile und Bolzen mit dem Schwert parieren lässt. Solche Skills lassen sich für gewöhnlich in jeweils zwei Stufen verbessern.

Tränke braut Geralt im Meditationsbildschirm zusammen. Meditieren kann der Hexer nun übrigens an jedem beliebigen Ort, nicht mehr nur an Feuerstellen. Auch das Trinken eines Trankes erfolgt hier – dabei ist natürlich keine Ruhezeit nötig, sondern direkt danach kann weitergespielt werden. Die Wirkungsdauer eines Trankes beträgt 10 Minuten und der Ablauf dieser Wirkzeit wird im oberen Bildschirmbereich permanent angezeigt. Bis zu drei Tränke sind möglich, ohne das Toxizitätslevel zu überschreiten, denn selbstverständlich sind die Hexertränke höchst giftige Sachen, die nur ein toller Typ wie ein Hexer einigermaßen verträgt.


Die Gebietskarte zeigt alle wichtigen Leute, Handwerker, Schenken und Läden an. Zoomt man weiter hinaus, wechselt sie irgendwann zur Weltkarte.
Die Karte ist sehr schick gezeichnet und lässt sich stufenlos mittels eines Schiebereglers zoomen. In kleinster Stufe wird ganz Temerien samt angrenzender Königreiche gezeigt, Städte, Flüsse, Gebirge liegen vor uns. Beschriftet im glagolitischen Alphabet, dem ältesten slawischen und Vorgänger des heutigen kyrillischen. Eine Reminiszenz an die Ursprünge vieler Ideen im Witcher-Universum, das stark aus den slawischen Märchen und Volkslegenden schöpft. Wenn man weiter hineinzoomt, wechselt die Karte irgendwann zur Übersichtskarte für das aktuelle Kapitel. Hier sind dann mit kleinen farbigen Schilden Läden, Tavernen, Questgeber (falls ein bestimmter Quest im Questjournal markiert ist) und Schmiede verzeichnet. Neben der großen, extra aufrufbaren Übersichtskarte befindet sich eine permanente Minikarte am oberen rechten Bildrand. Hier ist die unmittelbare Umgebung zu sehen, Feinde erscheinen als rote Punkte und die Richtung des nächsten Questziels (des im Journal markierten Quests) erscheinen als orangene Dreieckspfeile.


Ein kleines Opfer

Vorhin wurden schon die Fallen erwähnt, die man finden und einsammeln kann. Selbstverständlich kann man mehrere verschiedene Arten von Fallen auch nach Rezepten von anderen bauen lassen. Oder sich die Bauanleitungen gegen Bares von kundigen Leuten beibringen lassen. In Witcher 2 gibt es außerdem Bomben. Auch diese lassen sich nach verschiedenen kauf- oder findbaren Rezepten ähnlich den Tränken alchimistisch zusammen basteln. In Kämpfen können diese Bomben mit verschiedenen Wirkungen dann als eine Art Fernkampfwaffen auf Feinde geworfen werden. Neben diesen neuen Dingen sind natürlich auch wieder, wie oben schon erwähnt, die altbekannten Tränke mit an Bord. Mittels diverser Zutaten mixen wir mehr oder weniger leckere Elixiere wie Katze oder Schwalbe, die in Kämpfen die hexertypischen Vorteile ergeben. Die brauchen wir in höheren Schwierigkeitsgraden auch dringend. Während Kämpfe gegen einzelne Gegner noch gut zu bestreiten sind, werden Gruppenkämpfe schnell unübersichtlich und komplex. Für den Trank Katze haben sich die Entwickler übrigens etwas Neues ausgedacht. Sobald Geralt ihn getrunken hat, wird die Welt schwarz-weiß. Lebewesen, die sich im näheren Umkreis befinden, leuchten hingegen rot-gelb. Auch wenn sie sich in Häusern und hinter Wänden befinden. Das ist ziemlich cool, allerdings auch verwirrend, da man nie weiß, ob die so entdeckten Gegner Geralt gerade auch sehen oder nicht. Gerade in den Schleichpassagen, die gelegentlich im Spiel bei besonderen Quests vorkommen, wäre eine Rückmeldung, wie gut eigentlich im Moment gerade die eigene Deckung ist, von Vorteil. So quetscht sich Geralt im Schleichmodus einfach an die nächste Wand und schleicht geschmeidig animiert mit dem Rücken ans Mauerwerk gepresst an ihr entlang. Was irgendwie auch recht cool aussieht.


Der Trank Katze: Echt abgefahren und leicht psychodelisch. Nach sowas können Hexer süchtig werden!
Die Erwähnung von Leuten in Häusern, die man von draußen mit dem Katzentrank sieht und die somit schon im Level vorhanden sind und nicht zu einem extra zu landenden „Hauslevel“ gehören, lässt es schon ahnen: Ladebildschirme beim Betreten jedes einzelnen Hauses gibt es nicht mehr. Jedes Kapitel besteht aus einem geschlossenen Level ohne Ladesequenzen. Wenn man in ein Haus gehen will, öffnet Geralt die Tür (natürlich wird er auch hier per Minisymbol darauf hingewiesen, dazu die linke Maustaste zu drücken, sobald er sich vor der Tür befindet) und geht hinein. Ein, zwei Sekunden wird der Bildschirm schwarz – also irgendwas (und sei es die Inneneinrichtung des Hauses samt Texturen) wird wohl doch nachgeladen – aber sofort danach wird der Bildschirm wieder hell und man steht im Gebäude. Kein Ladebildschirm, keine Wartezeiten (die kurze Ausblendung des Bildes sollte verschmerzbar sein). So will man das haben!

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