Vernon Roche, der Freund von Geralt ?

Vernon Roche, der nach meinem Kenntnisstand eine reine Schöpfung von CDPR ist und nach meiner Meinung ursprünglich eine andere Rolle in der Trilogie spielen sollte (Erlenwalds Rochade), als Freund von Geralt zu bezeichnen, halte ich doch ziemlich abhängig von der Position des Spielers zu den Blauen Streifen.
Je nachdem welchen Pfad man spielt, führt dies auch zu unterschiedlichen Rollen von Vernon Roche in Beziehung zu Geralt.

Vernon Roche lässt Geralt im Prolog im Gefängnis praktisch keine andere Wahl, als Roche zu folgen, sonst würde er öffentlich hingerichtet. Beide profitieren irgendwie voneinander. Geralt indem er seine Unschuld beweisen will und Vernons Informationen zum Verbleib von Letho braucht. Und Vernon scheint ebenfalls die Hilfe von Geralt und Triss zu benötigen, um hinter die Drahtzieher von Foltests Ermordung zu kommen, wenn man Vernon Roche nun, seit spätestens Teil 3, nicht mehr als Erlenwalds Rochade sieht.
Da gibt es keinen grösseren Unterschied in der Beziehung Geralts zu Dijkstra. Nur, dass es diese Beziehung zu Dijkstra nicht erst seit dem 2. Witcherteil von CDPR gibt.
Die Neutralität wahrt Geralt auch nicht wenn er Vernon Roche in Teil 2 folgt, denn er handelt dann erst einmal im Sinne von Vernon Roche und seinen Blauen Streifen in der Verfolgung auch der Eichhörnchen und stellt sich da eindeutig auf die Seite einer Einheit die sich aus Rassisten rekrutiert, auch wenn bei Ves und Vernon Roche dies nicht in Anwesenheit Geralts so ausgeprägt erscheint, während die Eichhörnchen doch eine Art Widerstandsbewegung gegen die rassistische Unterdrückung von Anderlingen in der Witcherwelt sind. Ursache und Wirkung sollte hier nicht vertauscht werden.
Seltsam ist auch die Argumentation bei einigen Foristen hier in Bezug zu den Muhmen und dem Baumgeist und dann zu deren Entscheidung zugunsten von Vernon Roche, Ves und Thaler. Bei den Muhmen wird hier argumentiert, dass man die „nur“ fünf Kinder als Opfer hinnehmen kann, um ev. viel weitreichendere Opfer durch den Baumgeist zu verhindern und bei den nicht mehr unschuldigen Venon Roche, Ves und Thaler, die alle 3 im Sold eines Königs stehende oder dadurch noch sich gebunden fühlende Erwachsene sind, entscheidet man sich dann klar für diese 3 Erwachsene, obwohl man dadurch Dijkstra als Gewinner verhindert, der in vielen Punkten in seinem Einfussbereich günstigere Entwicklungen für die überwiegende Bevölkerung einleiten würde und einen Sieg des Agressors Nilfgaard und Emhyr und damit das äusserst repressive Nilfgaard verhindern würde. Dijkstra würde auch die Hexenjagd beenden, er will für unabhängige Gerichtsbarkeit sorgen, in seinem Einflussbereich mehr auf Handel und wirtschaftl. Aufbau als auf Kriege setzen, und vieles mehr.
Was Dijkstra alles in der Vergangenheit auf dem Kerbholz hat, steht nach meinem Kenntnisstand in keinem Verhältnis zu den Handlungen von Radovid und Emhyr und bei den Entwicklugen in der Zukunft schneidet im Abspann, bei Dijkstras Sieg, dieser auch deutlich günstiger ab als bei einem Sieg einer der 2 Könige.
Also jene Forumsteilnehmer hier, die angeblich bereit sind, die „nur“ fünf Kinder bei den Muhmen für ein nur vages im Raum stehendes übergeordnetes Wohl einer grösseren Bevölkerungszahl zu opfern, müssten dann konsequenterweise sich gegen „nur" Vernon Roche, Ves und Thaler in der entsprechenden Quest entscheiden.
Auch die Argumentation, dass man dies bei Dijkstra nicht wissen konnte im entscheidenten Moment, zählt hier nach meiner Meinung wenig, da Dijkstra in Gesprächen seine Vorstellungen Geralt andeutete. Die Frage mag hier zwar die Glaubwürdigkeit sein, aber bei Vernon Roche und Anhang weiss man eben woran man ist, während man bei Dijkstra immerhin noch eine positive Entwicklung doch auch erwarten kann und zumindest beiden grausam-brutalen Königen entgegenwirken kann.